…was machen an einem Donnerstag Abend eine Britin indischer Abstammung, ein Franzose aus Lothringen, ein Berliner und ein Schwabe an einem Tisch in Staines? wie die Ãœberschrift schon verraten hat, es wird gepokert… wieso ich jetzt darüber schreibe? Weil ich es einfach toll finde, wie mit einem simplen Kartenspiel Menschen unterschiedlicher Prägung friedlich einen tollen Abend verbringen können. Auf jeden Fall wurde schon im Verlauf des Abends beschlossen, dass diese Art des multinationalen Zeitvertreibs eine baldige Wiederholung und vermutlich auch eine Erweiterung erforderlich macht… und dass nicht nur, um einen höheren Pot zu gewinnen… 😉
…letztes Mal hab ich ja von einem Horrorflug geklagt… diesmal (fast) das Gegenteil…
…Abgesehen von 1h15 Verspätung ist alles recht angenehm… der Nebenplatz nicht belegt, vor einem übermüdete Asiaten die versuchen zu schlafen, die Reihe hinter mir unbesetzt… sehr angenehm… da mutet die Frau auf der anderen Seite des Gangs, die während des Starts „Jingle Bells“ gesungen hat, schon wirklich komisch an…
…Ein weiteres Plus am heutigen Flug ist, dass es brauchbares Brot und Bier (okay, nur Warsteiner, aber besser wie englische Plörre) gab… und es nachher der Grill angeheizt wird! auch die Musikauswahl die mir mein iPhone heute per Shuffleplay kredenzt ist sehr brauchbar… alles in Allem ein gelungenes Ende eines arbeitsreichen Monats und ein wirklich angenehmer Flug!
Ach ja, das Beste am Flug hab ich ja fast vergessen… außer Steuer & Gebühren hat mich der Flug nur ein paar Bonusmeilen gekostet…
…an sich genieße ich ja das fliegen… da hat man endlich mal Zeit, einfach den Gedanken nachzuhängen, sich zu sammeln und einfach mal für eineinhalb Stunden bei monotonem Röhren der Rolls Royce-Triebwerke abzuschalten… Und als Vielflieger kennt man auch die besten Sitzplätze im Flieger mit extra Fussraum und den breiten Business-Class-Sitzen… natürlich zu Economy-Preisen…
…allerdings kann das Fliegen echt zur Qual werden, wenn hinter einem zwei Terrorkinder und eine total überforderte oder ignorante Mutter sitzt, die schreien, kreischen, den Vordersitz treten und dann auch noch Heulkrämpfe bekommen, wenn das elektronische Spielzeug zur Landung ausgeschaltet werden muss…
…Besonders toll ist das, wenn man selbst vorher einen anstrengenden Tag im Büro hatte und deswegen selbst etwas ausgelaugt und missgelaunt ist…
…naja, in Kürze ist wenigstens der Flug rum… vielleicht kann ich dann im Auto heimwärts entspannen… sofern ich nicht wieder mehr Zeit auf der Autobahn als im Flugzeug verbringe wie letztes Mal, als ich nach Deutschland geflogen bin…
…gibt’s zur Zeit nicht nur in jeder größeren (und kleineren) deutschen Stadt auf dem Weihnachtsmarkt, sondern auch mehrfach in Großbritannien… Selbst in London gibt es mindestens drei deutsche Weihnachtsmärkte (Southbank bei Waterloo Station, Hyde Park Corner und Oxford Street)…
…Und es gibt dort (Hyde Park Corner) tatsächlich alles, was das sich nach heimatlicher Weihnachtsstimmung sehnende (oder auch nicht) Auswandererherz wünscht… Von deutschem Schlager über Bier, Brezel, Jägermeister bis hin zu Lebkuchenherzen (Aufschrift wahlweise „I love London“ oder „Will you marry me?“) gibt es wirklich eine große Auswahl an Dingen, die man auch auf einem deutschen Weihnachtsmarkt erwarten würde… Nur was „german pizza“ sein soll, wollte sich mir nicht unbedingt erschließen, da ich Pizza eigentlich immer noch für italienisch halte… Aber nun gut, wir sind ja nicht so, es gab auch einen „Fish’n’Chips“-Stand, und viele der Verkäufer waren Osteuropäer, aber auch etliche Deutsche (welche sehr überrascht waren, wieviele deutsche Besucher vorbeikommen – was kein Wunder ist, wenn im Großraum London wirklich eine Viertelmillion Deutsche leben)…
…Leider war das Wetter gestern nicht so toll 1-2°C und Regen und meinen Foto hatte ich vergessen, aber habe das ganze trotzdem irgendwie genossen (in Deutschland mag ich keine Weihnachtsmärkte)… Daher… Merry Christmas einstweilen…
…Heute, bzw eigentlich gestern, hab ich mich in London auf dem Thames Festival rumgetrieben…
Für die „Uninformierten“: Das Thames Festival ist ein Straßenfestival in London an den beiden Themse-Ufern zwischen Westminster Bridge (bei den Houses of Parliament) und der weltbekannten Tower-Bridge… Sowie den jeweils angrenzenden Straßenzügen… Dort wird eine umfangreiche kulinarische Vielfalt geboten, wie sie sicherlich seines Gleichen sucht. Des weiteren gibt es eine ganze Menge weiterer Attraktionen, von Straßenkünstlern, über Programmbühnen (hier besonders hervorzuheben: Die Free-Run-Bühne der BBC – genial was die Jungs an ein paar Wänden und Stangen so anstellen) bis zu einem Straßenkarneval wird so ungefähr alles geboten, was Spaß macht und unterhält… Und das Beste: Das ganze ist gratis… (okay, fürs essen und den Kram an den Verkaufsständen muss man löhnen – so denn man dort einkauft)…
Außerdem wurde das ganze Event von einem Feuerwerk gekrönt… (Fotos aufgenommen mit dem Handy, daher die nicht so überzeugende Qualität)
In den 10 Minuten wurden 1 Tonne Feuerwerkskörper abgefeuert… Und es war richtig schön… Fast so schön wie ein Schiller-Riecker-Feuerwerk zu Silvester…
…was will man mehr?
Einen wirklich angenehmen Samstag verbrachte ich gestern bei der Bournemouth Air Show. Diese Flugschau findet direkt am Strand in Bournemouth statt. Die Flieger fliegen dabei nur wenige Meter (ca 50-100) vor der Küste und zeigen Kunststücke, hauptsächlich über dem bekannten Pier von Bournemouth… Aber genug der Worte, hier folgen nun die Bilder…
…Genau… ein Kritikpunkt noch… die britischen Bahnen sind noch unzuverlässiger und unpünktlicher wie die DB… auch wenn mans fast nicht glauben kann… insgesamt mal locker 47min Verspätung auf der Hinfahrt und 30 auf der Rückfahrt… Sowas hab ich selbst bei der Deutschen Bahn so massiv noch selten erlebt…
[Nachtrag 2009-08-23 1837 BST]
Hier noch ein Video von den Red Arrows, das ich bei Youtube eingestellt hab
… ist hochtechnisiert und nennt sich „Blackberry“…
…denn sobald man einen hat, erwarten auf einmal alle, dass man rund um die Uhr für die darauf eingehenden Probleme da ist, und diese am besten noch mitten in der Nacht löst…
…auch wenn das ein Zeichen der Zeit sein mag, dieses immer-erreichbar-sein sollte meiner Meinung nach auch Grenzen haben… und ich meine hier nicht „Mach mal das Ding aus“… sondern eher seitens Vorgesetzter, die es dann auch akzeptieren, dass man eigentlich nur gewissen Arbeitszeiten im Vertrag stehen hat, und diese eigentlich aus respektiert werden sollten…
…Aus persönlicher Erfahrung habe ich hier noch nichts negatives mitbekommen, aber einige Kollegen hatten mit der Problematik wohl schon „Konfrontationen“ mit ihren jeweiligen Chefs…
…Daher: Ein bisschen mehr Privatsphäre wagen – nicht nur in dem Zusammenhang!